Das romantische Fagott wird heute meist auf a’=440 Hz gestimmt.
Musiker, Instrumentenmacher und Komponisten beeinflußten sich in der Entwicklung des Fagotts gegenseitig, so dass aus dem Continuoinstrument Barockfagott das vielseitige Orchester-, Solisten- und Kammermusikinstrument werden konnte, das den unterschiedlichsten Ansprüchen ihrer Zeit gerecht wurde. In Paris nasaler und obertonreicher gespielt, während in Mainz und Biebrich ein vollvolumiger Klang geschätzt wurde.
So entstand im Laufe der Romantik und Spätromantik einerseits das tradidionsbewußte französische Basson mit dem Symphonie fantastique von Hector Berlioz (Paris 1830), Carmen von Georges Bizet (Paris 1875) bis zu L’Aprenti sorcier von Paul Dukas (Paris 1897) aufgeführt wurden, auf der anderen Seite das deutsche Fagott, mit dem Werke von Robert Schumann, Johannes Brahms, Richard Wagner bis Gustav Mahler gespielt wurden.
Natürlich beeinflußten sich dabei Musiker, Instrumentenbauer und Komponisten gegenseitig, so dass eine Vielzahl romantischer Fagotte entstand. Ansprache in der Tiefe, Erweiterung der Tenorlage bis zu immer extremeren Lagen, virtuose chromatische Fingertechnik im Verbund mit verbesserter Mechanik sorgten für ein Instrument, das im Orchester unverzichtbar blieb.
Die Mundstücke des romantischen Fagotts sind länger, aber etwas schlanker als unsere modernen Fagottrohre.
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